Burgund und Beaujolais


Topweine aus Frankreichs Osten und die Heimat des Beaujolais Primeur.

Das Burgund

Eines der wichtigsten französischen Weinbaugebiete ist das Burgund, welches im französischen Bourgogne heißt, und im Osten des Landes liegt. Die über 50.000 Hektar Anbaufläche des Burgunds erstrecken sich schlauchförmig von Dijon bis weit hinter Mâcon.

 

Das Burgund lässt sich in fünf  größere Bereiche gliedern. Von Nord nach Süd sind das das separat gelegene Chablis, die Côte d’Or, die Côte Chalonnaise, das Mâconnais und schließlich das Beaujolais.

Durch die große Ausdehnung des Burgunds gibt es innerhalb des Gebietes zahlreiche verschiedene klimatische Bedingungen und die unterschiedlichsten Böden. Daher kommen aus der Bourgogne teilweise sehr unterschiedliche Weine.

 

Im ganz im Norden des Burgunds gelegenen Chablis dominieren aufgrund der Klima- und Bodenvoraussetzungen vor allem weiße Chardonnay-Reben. Während in den südlicheren Teilen des Bourgogne klar die roten Rebsorten vorherrschen. Am bekanntesten sind die Burgunderrebsorten, die ihren Namen durch das Anbaugebiet erhielten.

 

Die größte Anbaufläche im Bourgogne nimmt der Spätburgunder (Pinot noir) ein. Innerhalb der Bourgogne gibt es etwa 100 als eigene Appelation d’origine protégée (AOP) klassifizierte Gebiete. Manchmal sind die AOPs nicht mehr als die Weinberge rund um ein kleines Dörfchen. Auch dies liegt an den oft sehr unterschiedlichen Voraussetzungen für den Weinbau.

 

Die Topweine werden zusätzlich in einem System aus Premiers Crus und Grands Cru eingestuft. Dabei werden nach einem ausgefeilten System die Weinberge der Bourgogne hinsichtlich ihrer Eignung für den Weinbau bewertet und eingestuft. 

 

 

Das Beaujolais

Das sich über 22.000 Hektar ausdehnende Beaujolais ist ein Teilgebiet der Weinbauregion Burgund und bildet die eigenständige Appelation d’origine protégée (AOP) Beaujolais.

 

Die Monts du Beaujolais liegen in der Nähe von Mâcon und bilden den südlichen Abschluss des Burgunds. Zu über 90 % wird das Beaujolais durch die Rotweinsorte Gamay dominiert, nur im Gebiet der AOP Saint-Véran wird auf 660 Hektar vor allem die weiße Chardonnay-Rebe angebaut.

 

Internationale Bekanntheit hat das Gebiet durch den Beaujolais Primeur erlangt. Der Primeur war für Jahrzehnte der erste französische Rotwein eines Jahrganges der in den Verkauf gelangte. Als Stichtag für den Beginn des offiziellen Primeur-Verkaufs diente anfangs der 15. November, heute kommt der Wein am dritten Novemberdonnerstag in den Verkauf.

 

Beim Beaujolais Primeur handelt es sich um einen sortenreinen Rotwein aus der Gamay-Traube, welcher durch die schnelle Kohlensäuregärung und eine verkürzte Standzeit erzeugt wird. Der Primeur ist ein einfacher und frischer Rotwein der jung getrunken werden muss. Durch den lange Jahre anhaltenden Primeur-Hype verlor der klassische Weinbau im Beaujolais an Bedeutung. Nach wie vor werden aber in zehn als sogenannte Crus klassifizierten Dörfern hochkarätige Weine hergestellt. Beispielhaft sollen von den zehn Crus Fleurie, Juliénas und Moulin-à-Vent erwähnt werden.