Bordeaux


Weltbekannter Weinbau der Spitzenklasse Blick über die Weinberge des Saint-Emilion auf das namensgebende Dorf.
Weltbekannter Weinbau der Spitzenklasse Blick über die Weinberge des Saint-Emilion auf das namensgebende Dorf.

Das Bordeaux ist vermutlich das bekannteste und am höchsten angesehene Weinbaugebiet der ganzen Welt. Auf den 124.000 Hektar Rebfläche werden nicht nur die teuersten und edelsten Weine der Welt angebaut, sondern auch bezahlbare Weine für Jedermann.

 

Das Weinbaugebiet Bordeaux, auch unter dem Namen Bordelais bekannt, erstreckt sich rund um die gleichnamige Großstadt Bordeaux. Die Weinberge liegen an den großen Flüssen Dordogne und Garonne, sowie an an der Gironde, dem Zusammenfluss der beiden Flüsse, und reichen bis fast an den atlantischen Ozean heran. Durch die drei Flüsse lässt sich das Bordelais einfach in drei Regionen gliedern.

 

Im Dreieck zwischen Dordogne und Garonne liegt das für seine Weißweine bekannte Entre-deux-Mers („Zwischen zwei Meeren“). Die Rotweingebiete liegen auf der Rive gauche am linken Ufer von Garonne und Gironde und auf der Rive droite am rechten Ufer von Dordogne und Gironde. Jedes der drei Teile des Bordelais hat seinen eigenen typischen Boden. Im Entre-deux-Mers dominieren schwere Tonböden, auf der Rive gauche gibt es vor allem Schotter- und Sandböden und auf der Rive droite kalkhaltige Schotterböden.Das Klima in Bordeaux wird durch den Atlantik und die vielen Flüsse geprägt. Es gibt keine großen Temperaturschwankungen und die Frostgefahr ist gering. Der Herbst ist meist trocken und warm, die Winter mild.

 

Das Bordeaux ist eine vom Rotwein dominierte Region. Auf fast 70.000 Hektar wird Merlot angebaut, dahinter folgen Cabernet Sauvignon, Cabernet franc und Malbec. An weißen Sorten finden sich vor allem Sémillon und Sauvignon blanc. Die Weine werden in der Regel nicht sortenrein, sondern als Cuvée ausgebaut. Insgesamt gibt es fast 60 Appelation d’origine protégée (AOP) im Bordelais. Die Einstufung der Weine aus dem Bordelais reicht über drei Stufen. Auf der untersten Ebene stehen AOPs Bordeaux Supérieur für Rotweine, Bordeaux Clairet für die Rosé und Entre-deux-Mers für die Weißweine aus dem gleichnamigen Gebiet. Darüber folgen dann AOPs wie beispielsweise Premières Côtes de Bordeaux, Médoc, Pessac-Léognan und Graves. Die Spitze bilden die verschiedenen als Cru klassifizierten Weingüter, welche aber nur fünf Prozent der Gesamtproduktion ausmachen.

 

In drei Gebieten des Bordelais werden Weingüter in eigenen Cru-Systemen klassifiziert. Am bekanntesten und komplexesten sind die 1855 eingeführten Crus des Médoc. Auf fünf Stufen vom Cinquième Cru bis hin zum Premier Cru werden die großen Weingüter im Médoc eingestuft. Seit ihrer Einführung Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich die Einstufung nur ein einziges Mal geändert. Als einziges gelang dem weltbekannten Château Mouton-Rothschild ein Aufstieg innerhalb dieser Hierarchie. Bekannte Grand Crus des Médoc sind beispielsweise die Châteaux Lafite-Rothschild, Margaux und Haut-Brion. Zeitgleich mit dem Médoc erhielt das für seine edelsüßen Weine bekannte Sauternes ein ähnliches System zur Klassifizierung. Dieses kennt nur drei Cru-Stufen, an seiner Spitze steht das Château d’Yquem. Ähnliche Cru-Klassifizierungen wie im Médoc gibt es auch im Graves und dem ländlich geprägten Saint-Émilion.